Kompromisse sind gefragt

Kompromisse sind gefragt

Der Gemeindekirchenrat ist demokratisch organisierte Kirche

In der letzten Nah Dran-Ausgabe haben wir über den Ausgang der letzten Gemeindekirchenratswahl berichtet. Diese Wahl ist der Ausgangspunk für eine demokratisch organisierten Kirche, die sich über die Gemeindekirchenräte auffächert in die Kreissynoden, die von den Gemeindekirchenräten des Kirchenkreises besetzt werden und mündet in die Landessynode, die mit ihren Leitungsgremien unsere Kirche leitet und Kirchengesetzte erlässt. So könnte man sehr vereinfacht sagen, die Gemeindeglieder bestimmen mit ihrer Stimme die Richtung ihrer Kirchengemeinde und auch die der gesamten Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Wir haben eine Kirche, die auf demokratischen Werten und Prinzipien gebaut ist, die nicht von Oben nach Unten organisiert ist, sondern andersherum!

Nun mag der ein oder andere Beobachter oder Beobachterin sich fragen, wann fand denn dieser Wahlkampf statt? Wahlkämpfe, wie in der Politik, sind tatsächlich eher selten und auch die Wahlbeteiligung könnte durchaus höher sein. Die konkrete Arbeit im Gemeindekirchenrat ist aber wie in der Kommunalpolitik sehr konkret am Gemeindeleben und deren Kirchengemeinde Osternburg ausgerichtet. Da gibt es bei Entscheidungen, wohin das Schiff, das sich Gemeinde nennt, steuert, durchaus unterschiedliche Ansichten. In wertschätzenden Diskussionen wird auch kontrovers nach Wegen gesucht. Kompromisse sind gefragt und werden gefunden! Vorbereitet werden die Beschlüsse durch verschiedene Ausschüsse die sich regelmäßig treffen. In diesen Ausschüssen können auch die Gemeindekirchenratsmitglieder, die durch die Wahl kein Stimmrecht erhalten haben, maßgebend mitwirken. Auch im Gemeindekirchenrat haben sie Rederecht. All diese Prozesse sind sehr lebendiges demokratisches Leben und man sieht die Ergebnisse in der Abstimmung Wirklichkeit werden.

Ein Beispiel ist der Friedhofsausschuss: Wollen wir die Wege und freien Grabstellen mit Rasen ansähen? Soll es pflegefreie Gemeinschaftsgrabanlagen für Urnenbeisetzungen geben? Wenn ja, wie sollen die Grabsteine aussehen? Entscheidungen müssen getroffen werden, die den Friedhof oft für 25 Jahre prägen und auch die Wirtschaftlichkeit des Friedhofs betreffen. Solche oder Ähnliche Fragestellungen werden in allen Ausschüssen diskutiert. Am Ende entscheidet der Gemeindekirchenrat. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus unserer Arbeit, denn auch die großen Richtungen legen wir im Gemeindekirchenrat fest, wie: Welchen Weg soll die Gemeinde bei sinkenden Mitgliederzahlen und Finanzmitteln gehen, welche Gebäude sollen bleiben? Bei all den schweren Fragen haben wir aber immer das Vertrauen, dass uns Gott, der die Liebe selber ist, zur Seite steht!

Holger Rauer

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