Tschüss und auf Wiedersehen
Abschied in den Ruhestand von Pastorin Susanne Duwe
Nach 31 Jahren in der Kirchengemeinde Osternburg steht für mich ab dem 1. Juli 2024 der vorzeitige Ruhestand an. Und gerne möchte ich mit allen zum offiziellen Abschied zusammenkommen, der am Sonntag, den 2. Juni um 14 Uhr in der St.-Johannes-Kirche mit anschließendem Empfang stattfindet.
2024 wird nun mein Jahr des Abschiedes. Die Jahreslosung 2024 heißt: All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen. Das ist ein großartiges Wort, um Danke zu sagen, um Rückschau zu halten und all der segensreichen Liebe zu gedenken, die mich in all den Jahrzehnten in der Kirchengemeinde Osternburg begleitet hat.
Nachdem ich ein halbes Jahr in Wardenburg Dienst tat, wechselte ich nach Bümmerstede an den Erikaweg. Die ganze Fülle des Pfarramtes tat sich vor mir auf. Die Kinderbibeltage, meine Mädchenarbeit, der Umbau! Die Jahre in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit meinen Kolleg*innen und Kirchenältesten dort und dem Team. Es war für mich ein großer Segen, mit euch meine ersten 14 Jahre des Pfarramtes erleben zu dürfen. Danke euch allen.
Durch Stellenstreichungen und Umstrukturierungen standen in der ganzen Gemeinde Veränderungen an. Und ich durfte für die nächsten 17 Jahre nach Kreyenbrück wechseln an die wunderschöne St.-Johannes-Kirche. So lange Zeiträume in einer Gemeinde verbringen zu dürfen hat den Vorteil, viele Familien und Menschen in den unterschiedlichsten Situationen begleiten zu dürfen. Die seelsorgerliche Arbeit war mir immer ein Herzensanliegen.
Und auch hier erfuhr ich wieder eine vertrauensvolle und unglaublich kompetent-sympathische Zusammenarbeit mit dem Team im Haus und an der Kirche, den Kolleg*innen im Pfarrbezirk und der ganzen Gemeinde. Euch allen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen kann ich nur ein riesiges Dankeschön sagen. Ohne euch wäre es nie gegangen. Hier alle Namen aufzuzählen würde den Rahmen des Artikels sprengen.
Und auch hier erlebte ich die ganze Fülle des Pfarramtes: Frauenarbeit, Seniorenarbeit, Konfirmand*innen-Unterricht usw. usw. Aber auch die Gestaltung von großen Gottesdiensten und Veranstaltungen rückten in den Mittelpunkt. Von der Johannesnacht bis zu Schlager- und Tango-Gottesdiensten. Open-Air-Veranstaltungen auf dem Utkiek oder auf dem Parkplatz bei Aktiv und Irma, dann später auf dem Klingenbergplatz. Wir führen große Frauenfeste durch. Beginnend mit der „orientalischen Nacht“, über „Frauen in der Reformation“ bis hin zu „Power in pink“, dem großen Thema „Frauen-Emanzipation“. St. Johannes als großer Veranstaltungsort lädt ja auch dazu ein. Meine Frauengruppe „frau nah dran“. Unsere großen und vielfältigen Konzerte und die Kirchenmusik dank unserer so hervorragenden Kirchenmusiker*innen und dem einzigartigen Johannes-Chor mit Sonntags-Chor.
Auch die Ökumene und interreligiöse Zusammenarbeit sind gerade in Kreyenbrück ein Herzensanliegen, zusammen mit der katholischen Gemeinde St.-Josef/Michael und der yezidischen Gemeinde. Danke! Der Runde Tisch als Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen in Kreyenbrück, großartig!
In Kreyenbrück trat verstärkt die religionspädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten in den Vordergrund. Wir haben viel bewirken können. „Der Seele der Kinder ein Zuhause geben“, das war mir Freude und Anliegen bei den Kindergartenkindern und in der Krippe. Mit den Erzieher*innen führten wir große rel.-päd. Veranstaltungen durch, aber auch regelmäßige Andachten. Die Kindertagesstätten sind nun renoviert bzw. neu gebaut und zukunftsfähig. Durch den Verbund der Ekito, den ich habe mit vorbereiten dürfen, ist auch die Organisationsarbeit auf tragfähige Füße gestellt.
Meinen Kolleginnen und Kollegen, all denen aus der Vergangenheit, aber auch denen, die jetzt Dienst tun, bin ich von Herzen dankbar; und auch dem großartigen Team im Kirchenbüro. Wir haben uns alle zusammen als Team verstanden, das war Anliegen und Auftrag zugleich, um die Gemeinde zusammenwachsen zu lassen. Auch in der Zeit der Geschäftsführung wusste ich mich immer getragen.
Im Kirchenkreis, gerade auch im Kreispfarrkonvent, empfand ich die Zusammenarbeit auch in der AcKO (Arbeitskreis christlicher Kirchen Oldenburgs) als absolut förderlich und ökumenisch. Ich war sehr glücklich, dass ich im Kirchenkreis das Projekt „Taufe to go“ mit der Unterstützung vieler Kolleg*innen ins Leben rufen konnte. Auf gesamtkirchlicher Ebene war ich unter anderem von Anfang an eingebunden in die Gleichstellungsarbeit im Beirat, und wir erarbeiteten das Gleichstellungsgesetz.
Meine Jahre in der Kirchengemeinde Osternburg waren ein großes Glück. Die bunte Mischung von Menschen und unterschiedlichen Arten von kirchlicher und pfarramtlicher Arbeit war für mich immer eine Bereicherung. Nun stehen andere Dinge im Vordergrund. Mein Mann und ich, wir möchten mehr Zeit miteinander verbringen können. Ich danke Gott und allen in der Gemeinde und danke für Vertrauen und liebevolles Miteinander. Das bleibt ein großer Schatz. Wenn ich Menschen verletzt oder übersehen haben sollte, bitte ich von Herzen um Entschuldigung.
All eure Dinge lasst in der Liebe geschehen. Die kirchliche Struktur verändert sich. Das ist so. Strukturen ändern sich immer und müssen sich anpassen. Sonst bleibt es nicht lebendig und zeitgemäß. Im Zentrum bleibt aber das WORT in Gottes Liebe. So soll es sein... Das weiß ich und darauf vertraue ich. Bleibt behütet!
Eure und Ihre Susanne Duwe