Kloster Blanckenburg (Niedersächsisches Landesarchiv CC01.0)
Geschichte des Klosters Blankenburg
1294
Gründung des Klosters
12. Juli 1355
Erzbischof Borchard von Bremen weiht die Klosterkirche mit zwei Altären (vermutlich Hauptaltar und Marienaltar) ein. Geweiht wurde das Kloster Johannes dem Täufer, der heiligen Maria und der heiligen Anna.
1499
Plünderung der Kirche durch die „Schwarze Garde“. Die Altäre und die Glocke werden geraubt.
1525
Reformation in Oldenburg. Nach der Vertreibung der Dominikaner aus Bremen übernehmen die Grafen von Oldenburg den Schutz des Klosters. Der große Klosterhof mit dem Kreuzgang und den Zellen der 24 Nonnen bleibt bestehen, und die Nonnen behalten ihr Wohnrecht. Nur Neuaufnahmen werden verboten, die Nonnen sterben aus.
1557
stirbt die letzte Priorin.
1566
Das Klostergut wird von Johann I eingezogen.
1632
Graf Anton Günther macht aus dem Kloster eine Stiftung für Arme und Waisen.
1636
Kirche und Kloster bekommen die erste eigene evangelische Pfarrstelle.
1688
Der Hauptpastor von St. Lamberti in Oldenburg – Generalsuperintendent Alardus – stiftet die jetzige Glocke. Gegossen wurde sie von Johann Kröger, einem Rotgießer aus Oldenburg.
1789
Der letzte eigene evangelische Pfarrer – Heinrich Christian Esmarch (1780-89 Pfarrer in Blankenburg) stirbt. Daraufhin wird die Pfarrstelle zunächst von Holle mitbetreut, später dann von Osternburg. Erste kirchliche Beerdigungen der Patienten sind möglich.
1860
Das Kloster wird zur Bewahr- und Pflegeanstalt umgebaut.
1864
Die alte Klosterkirche wird wegen Baufälligkeit abgerissen.
6. September 1868
Die neue Kirche wird durch Oberkirchenrat Ramsauer eingeweiht. Erbaut wurde die neue Kirche auf dem Grund der alten, doch wegen der Krankenhausbauten ist sie um 8 m kürzer und 2,3 m breiter.
1935
Die Anstalt wird aufgelöst.
1935 - 1937
Das Kloster dient als SA-Hilfswerklager und SA-Führerschule. Der Altar "Zu den sieben Schmerzen Mariens" aus der Osnabrücker Schule – der Ersatz für die 1499 geraubten Altäre – kommt in das Landesmuseum, die Kirche wird mit Zuchthäuslern belegt, die in der Landwirtschaft des Klosters eingesetzt werden.
1937 - 1941
Das Gertrudenheim zieht in das Kloster, die evangelische Kirche wird provisorisch wieder hergestellt und von der evangelischen Kirchengemeinde Osternburg betreut.
1941 - 1943
Das Kloster wird zur Sanitätsanlage. Die Patienten des Gertrudenheims werden durch die für Euthanasie-Transporte zuständige Berliner Transport GmbH nach Süddeutschland geschafft. Es wird ein Marine-Lazarett gebaut. Die Flachdachbauten erinnern noch heute daran. Während dieser Zeit wird die Kirche wieder geräumt, russische Kriegsgefangene werden in ihr untergebracht.
Nov. 1943 - März 1944
Im Krankenhaus werden Opfer der Bombenangriffe auf Bremen untergebracht.
1944 - 1958
Die LVA übernimmt als Pächterin das Kloster für ihre TBC-Kranken. Die Kirche bleibt evangelisch, aber auch die katholische Kirche feiert dort Gottesdienste, das Verhältnis zwischen den beiden Kirchen ist für damalige Verhältnisse ungewöhnlich gut. Die Renovierung und Neugestaltung der Kirche wird von beiden Kirchen und dem Landessozialhilfeverband finanziell unterstützt. Der alte Schnitzaltar kommt aus dem Landesmuseum zurück in die Kirche.
1958 - 1988
Das Krankenhaus Bremen-Ost pachtet die Anlage für seine Nervenkranken, die Kirche wird vom evangelischen Krankenpfarramt Bremen-Ost verwaltet.
1988-2011
Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber (ZAST)
2015 - Heute
Wieder zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber
Kirche im Kloster Blankenburg, 2010 (Foto: Bin im Garten CC3.0)