Am Samstag, 3. September 2022 haben die vier Pfarrerinnen Beate Bühler-Egdorf, Susanne Duwe, Anja Kramer und Gesa Schaer-Pinne bei der Aktion Taufe to go 20 Personen in der Lambertikirche in Oldenburg getauft.
Die Taufinteressierten nahmen teils mit ihren Familien, teils nur mit einer Bezugsperson oder allein das Angebot wahr. Es war eine frohe, feierliche, ganz besondere Veranstaltung! So viele Menschen folgten der Taufeinladung, dass der geplante Zeitrahmen um eine Stunde verlängert werden musste. Viele feierten die Taufen der anderen mit, sprachen gemeinsam mit ihnen die Gebete, applaudierten jeder/m Getauften und sangen mit. Musikalisch wurde diese ganz besondere Tauffeier von der Popkantorin Sarina Lal und Jann Poppen gestaltet.
Ganz unterschiedliche Gründe wurden für die spontane Taufentscheidung genannt:
- Wir haben keine eigenen Pat*innen und sind dankbar, wenn Ehrenamtliche das übernehmen.
- In dieser Corona-Zeit kann man doch kein Familienfest für den Herbst planen. Deswegen wollten wir es lieber spontan machen.
- Beim Schulanfangsgottesdienst hat der Pastor gesagt: Wer noch nicht getauft ist, kann sich nächste Woche taufen lassen. Da haben wir uns spontan entschieden, unseren 6Jährigen taufen zu lassen.
- Ich komme aus ursprünglich aus Ostdeutschland und war nicht getauft. Durch meine Frau habe ich den christlichen Glauben kennen gelernt und habe schon lange vor, mich taufen zu lassen. Mir gefällt, dass das hier so unkompliziert möglich ist.
- Ich arbeite bei einem kirchlichen Arbeitgeber und möchte mich deswegen taufen lassen. Das ist auch mein eigenes Interesse.
- Unsere Oma hat in der NWZ gelesen, dass die Taufe to go ist und hat zu uns gesagt: Vielleicht ist das was für euch.
- Eine 17Jährige hatte es schon länger vor, sich taufen zu lassen.
- Eine Familie hat im NDR von der „Ente der Woche“ gehört. Eine Zuhörerin wurde gefragt: Am Wochenende kann man sich spontan in der Lambertikirche in Oldenburg taufen lassen. Ist das wahr oder erfunden? Die Zuhörerin glaubte, dass das wohl echt sein könnte. Das hatte die Familie gehört und hat die 5jährige Tochter gefragt, ob sie getauft werden will. Da sie schon öfter mit den Eltern in Kirchen war, um Kerzen anzuzünden, fand sie es schön, in Kirchen zu sein und wollte getauft werden.
- Ein Kind war schon mit Kinderkirche vertraut und wollte getauft werden.
- Ein Kind sagte nach der Taufe: Das war so schön. Das möchte ich nochmal erleben.
- Eine Familie aus dem Harz reiste extra mit ihren drei Kindern zu unserer Taufe to Go nach Oldenburg an. Der Vater hatte von der Aktion bei einer Dienstreise zufällig im NDR gehört. Die Pastorin im Harz hatte geholfen, die Kontaktdaten herauszufinden.
- Jede Person, die getauft wurde, durfte ein Lied von der Popkantorin wünschen. Ein Kind wünschte "Viel Glück und viel Segen".
Es war eine bereichernde, segensreiche Erfahrung für alle. Für das Format Taufe to go, das ursprünglich aus Skandinavien stammt und von Susanne Duwe aus Kopenhagen mitgebracht wurde, besteht auch bei uns in Oldenburg Bedarf!
Evangelische Zeitung: Der Heilige Geist wirkt im Akkord
Mehr als den eigenen Ausweis braucht es nicht, um sich in der Oldenburger Lambertikirche taufen zu lassen. Das niedrigschwellige Angebot ist zum Erfolg geworden. Den gesamten Artikel können Sie hier lesen.
Auch auf der Website der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg (ELKiO) ist ein Artikel zum Taufprojekt Taufe-to-go erschienen.
So lautete die Einladung zur Taufe für Samstag, den 3. September 2022:
Spürst du in dir den Wunsch, dich taufen zu lassen? Möchtest du diesen Schritt ganz unkompliziert gehen? Brauchst du einen Schutzraum für den Segen, dem Bund zwischen dir und deinem Gott?
Wir möchten dich dabei begleiten. Wer auch immer am Samstag, den dritten September ab 15 Uhr die Lambertikirche betritt und sich taufen lassen möchte, wird getauft.
Einzige Voraussetzung: Dein Personalausweis. Und dass du ungetauft bist. Bei nicht volljährigen Kindern müssen alle Sorgeberechtigten unterschreiben.
Die Idee der Taufe to go stammt aus Skandinavien. Und sie greift die Gewissheit auf: Gottes Gnade geht immer voran. Im Matthäusevangelium heißt es zuerst: "Geht und tauft" und erst danach: "lehrt sie" (Mt 28, 19b-20a).
Biblischen Geschichten und Erfahrungen erzählen davon: Der Kämmerer aus Äthiopien brauchte eine Kutschfahrt zur Vorbereitung und sprach, als er den Jordan sah: "Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse?“ (Apg 8, 36b).
Steht nicht über allem: Du bist mein geliebtes Kind?
Viele Menschen haben sich mittlerweile in dieser Form taufen lassen. Manche tragen den Gedanken an die Taufe schon viele Jahre oder Jahrzehnte mit sich herum. Manche brauchen einen unkomplizierten Rahmen. Sie schätzen die Möglichkeit, ganz allein oder mit Freund*innen und Familien ohne großen Aufwand in die Kirche kommen zu können - für eine Entscheidung zwischen sich und Gott.
Wie geht eine "Taufe to go"?
- Wenn du in die Kirche kommst, wirst du von einer Person begrüßt. Vielleicht brauchst du noch Zeit; dann schaue dich in der Kirche um. Du kannst mit jemandem sprechen, eine Kerzen anzünden, dich segnen lassen oder die Musik genießen. Auch Getränke stehen für dich bereit.
- Steht dein Entschluss fest, füllst du ein Formular aus. Eine Kirchenbürosekretärin hilft dir dabei. Dann sprichst du mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer - das ist dein Taufgespräch. Du kannst dir auch einen Taufspruch aussuchen.
- Und danach geht ihr entweder zu zweit oder mit den Menschen, die dich begleiten, zum Taufbecken. Dort wirst du dann dreimal mit Wasser getauft zum Christenmenschen.
Wir, das Vorbereitungsteam "Taufe to go", freuen uns mit dir!
Beate Bühler-Egdorf, Susanne Duwe, Anja Kramer, Geriet Neumann und Gesa Schaer-Pinne