Mädchenkopf gibt Rätsel auf

Das Altarbild in der Osternburger Dreifaltigkeitskirche birgt ein Geheimnis. Wer genau hinschaut, erkennt dort ein Auge und dass der Mädchenkopf neben Jesus nicht zum ursprünglichen Gemälde passt. Der Künstler hatte zunächst den großen Körper des Jüngers Johannes dort gemalt. Aber wer ist nun das Mädchen? Dazu gibt es die leider nicht belegbare Vermutung, dass Graf Anton Günther, der den Bau und die Ausstattung der Dreifaltigkeitskirche unterstützte, den Maler bat, dort eine Frau zu verewigen. Der Mädchenkopf könnte entweder Elisabeth von Ungnad-Weißenwolf zeigen, mit der Graf Anton Günther einen unehelichen Sohn hatte, die er aber nicht heiraten konnte oder eben seine Frau Sophie. Dass Personen aus der Zeit in Kirchenbildern verewigt wurden, war ja nichts gänzlich Unbekanntes. 

Doch bis heute bleiben diese Vermutungen unbelegt. Wann und warum das bereits fertige Bild umgemalt wurde, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Vielleicht hat damals auch die Haltung des Kopfes gestört, wäre eine weitere Vermutung. Bei einem zur gleichen Zeit entstandenen Bild in Wiefelstede, das nach der gleichen Vorlage gemalt wurde, befindet sich der Kopf des Jüngers dagegen auf Jesus Schultern. Es bleibt unbekannt, warum das Bild in der Dreifaltigkeitskirche geändert wurde. Und jede bzw. jeder der das Bild betrachtet, muss die Frage „Wer guckt mich da an?“ selbst beantworten. 

Aber auch jenseits der Veränderung lädt das Bild den Betrachter zum genauen Hinsehen ein. Neben Jesus, der durch seinen Platz in der Mitte und den Heiligenschein eindeutig zu erkennen ist, sind auch Petrus links neben ihm und die anderen Jünger gut auszumachen. Judas am rechten Bildrand blickt geradewegs in den Kirchenraum und die Betrachter direkt an. Vielleicht schauen Sie sich das Bild mal selber einmal genauer an. 

red

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