Konfirmandenzeit?
Ja, weil sie Spaß macht!
Vor einigen Jahrzehnten wurde gar nicht die Frage gestellt, ob man zum Konfirmandenunterricht gehen wollte. Für den allergrößten Teil der jungen Menschen war das von den Eltern vorgegeben. Diese Selbstverständlichkeit gibt es so nicht mehr. Heute kommen die jungen Leute, weil sie zum Konfirmandenunterricht kommen wollen. Mir gefällt das gut! Wir haben in unserer Kirchengemeinde die Konfirmandenzeit seit 2009 ganz neu konzipiert und bieten Modelle an, die sich an der Lebenswirklichkeit der jungen Menschen orientieren. Die Jugendlichen können bezirksübergreifend Modelle wählen, die zu ihnen und ihren Freizeitaktivitäten passen.
Ob Klassikmodell oder Konficamp, sie entscheiden selbst, was zu ihnen passt. Auch unsere inhaltliche Arbeit wird seit langem getragen durch viele jugendliche Teamer, die oft viel dichter am Leben der Konfirmandinnen und Konfirmanden sind, als es uns Hauptamtlichen möglich ist. Ob im Unterricht oder bei Gottesdiensten/Andachten - die Teamer sind verantwortlich dabei. Wir haben gerade in den sieben Tagen Konficamp in Ahlhorn die Jugendarbeit eng mit der Konfirmandenzeit verknüpft. Diese enge Verknüpfung hat sich sehr bewährt, denn ein großer Teil der Konfirmandinnen und Konfirmanden möchten anschließend Teamer werden.
Uns ist es wichtig, mit den jungen Menschen in der Konfirmandenzeit eine freie und selbstbestimmte Antwort zu suchen, ob der Glaube an den lebendigen Gott für sie das Richtige ist. Sie können selbst erleben, ob wir diesen Glauben in unserer Gemeinde glaubwürdig und authentisch zu leben versuchen. Auf diesem Weg gibt es dann auch hin und wieder Jugendliche, die sich gegen die Konfirmation entscheiden. „Es war ein tolles Konficamp und ich habe tolle Teamerinnen und Teamer kennengelernt,“ sagte mir eine Konfirmandin, „aber die Sache mit Gott, da komm ich noch nicht mit!“ Auch diese Entscheidung verdient höchsten Respekt und bedeutet aus meiner Sicht kein Scheitern der Konfirmandenzeit, sondern eine Bestätigung unseres Konzeptes, das auf Freiheit und Selbstbestimmtheit ausgerichtet ist.
Wer einen Eindruck unserer Konfirmandenzeit aus Sicht der Teamer sehen möchte, findet uns bei Instagram: @osternburger
Holger Rauer