Sonaten von Beethoven und Strauss mit Cello und Klavier

Stephan Schrader

Veit Wiesler

Im Konzert am 18. Mai 2025 um 17 Uhr im Jochen-Klepper-Haus spielen Stephan Schrader (Cello) und Veit Viesler (Klavier) die 3. Sonate in A-Dur op. 69 von Ludwig van Beethoven und die Sonate in F-Dur op. 6 von Richard Strauss.

Zwei der beliebtesten Cellosonaten stehen auf dem Programm: eine aus der Zeit der Wiener Klassik, eine aus der deutschen Romantik. Beide leben vom abwechslungsreichen und ausgewogenen Dialog der beiden Instrumente.

Beethoven lässt das Cello allein den ersten Satz beginnen. Das Klavier nimmt den gesanglichen Gedanken auf, so dass das Wechselspiel jedem Instrument mal solistischen Raum gibt, mal durch enge kammermusikalische Verwobenheit führt. Meisterhaft, wie das Material der lyrischen-strömenden Themen Verwandlungen in kontrastreiche Charaktere erlebt!

Das rhythmisch konzise Scherzo in a-moll erhält seine eigenwillige Spannung durch das Gegeneinander von Synkopen der Melodie und den unbeirrbaren Puls der Begleitung. Auch der scharfe Gegensatz von laut und leise trägt zur Dramatik bei. Im Kontrast dazu erinnert der Trioteil in A-dur an die Gesanglichkeit des ersten Satzes, wird aber mit dem stetigen nervösen Puls unterlegt. Da dieser eingeschobene Trioteil wie in anderen Beethoven-Werken dieser Schaffensperiode zweimal gespielt wird, entsteht eine fünfteilige Form des Scherzos.

Anstelle eines ausführlichen Adagios schrieb Beethoven hier nur eine kurze, aber wunderbare, träumerisch-singende Einleitung zum Finalrondo. Dieses entfaltet im umfangreichen Formverlauf brillante Spielfreude und virtuosen Finalcharakter.

Als 16-Jähriger schrieb der Münchner Gymnasiast Richard Strauss, Sohn des Solohornisten der dortigen Hofkapelle, eine dreisätzige Cellosonate die er im Lauf der folgenden zwei Jahre maßgeblich änderte. Jugendlicher Überschwang, geniale Erfindungskraft, kontrastreiche Klangfarben und Stimmungen prägen das virtuose Werk. Man spürt die Nähe zu Alpenländischer Musik und ahnt schon die viel später folgenden sinfonischen Dichtungen und Opern. 

Dem prachtvoll selbstbewussten Allegro con brio (mit Feuer!) mit einem brillanten Fugato in der Mitte - geschrieben, als wolle der junge Mann beweisen, dass er bereits alle Kompositionsstile beherrscht – folgt der langsame Satz in düsterem d-moll, den man als Trauermarsch mit poetisch-schwärmerischen Passagen hören kann. (Hier sind Worte  jedoch wieder nur ein dürftiger Versuch, den Reichtum der seelischen Welten anzudeuten, in die uns die Musik einlädt!

Stephan Schrader war stellvertretender Solocellist am Niedersächsischen Staatstheater Hannover und dann viele Jahre Mitglied der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Das Orchester hat er während der Corona-Zeit verlassen, spielt nun mit verschiedenen Ensembles, vor allem aber Solo-Programme, die sich auch für private Hauskonzerte eignen. Pädagogische Projekte und Kammermusik sowie die Zusammenarbeit mit Schauspielern, Tänzern etc. prägen ebenso Stephans Musikerleben.

Bald nach seinem Umzug von Bremen nach Weimar im Jahr 2024 ist er Veit Wiesler begegnet, mit dem inzwischen mehrere Duo-Programme entstanden sind.

Veit Wiesler (Jahrg. 1971) absolvierte 1990-96 sein Klavierstudium am ‘Richard–Strauss–Konservatorium’ in München bei Gernot Sieber, ehe sich 1996-2000 an der ‘Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar’ die Studienfächer klassisches Klavier bei Lazar Berman sowie Jazz-Klavier bei Leonid Chichik anschlossen. Von 2008 bis 2022 folgte eine Festanstellung an der Weimarer Musikhochschule als Studienleiter der Opernschule. Aktuell ist Veit Wiesler freiberuflich tätig als Pianist, Liedbegleiter, Arrangeur und Komponist.

Eintritt nach eigenem Ermessen (Orientierung: 15-25 €).


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